Top Girl von feminist writer director Tatjana Turanskyj @ Ausstellung “Pissing in a river again” am 22. November 19.00 im Kunstraum Kreuzberg / Bethanien


pir_400_FlyerA3_28_KG_Ansicht

 

pir_400_FlyerA3_28_KG_Ansicht! Kopie

 

“Patti Smiths Pissing in a River— Watching it Rise (1976) steht metaphorisch für Widerstand und Rebellion. Der Songtext verweist zunächst auf intensive Gefühle von Ausweglosigkeit, Unsicherheit und Verletzung, welche die Musikerin durch einen provozierenden und selbstbestimmten Akt in Stärke und Kraft umwandelt.

Dabei führt der Bruch mit gesellschaftlichen Konventionen zu einer Selbstermächtigung des lyrischen Ich

Im Rahmen des Ausstellungsprojektes Pissing ina River. Again! zeigen 31 zeitgenössische Künstlerinnen verschiedener Generationen Videoprojektionen, Skulp- turen, Malereien, Fotografien und Performance. Ihre Arbeiten setzen sich auf unterschiedliche Weise mit gesellschaftlichen Fragestellungen auseinander.

Vermeintlich männlich konnotierte Attribute wie Stärke, Unabhängigkeit und Entschlossenheit beanspruchen die Künstlerinnen des Projektes dabei thematisch für sich.

Aufgegriffen wird dies auch im Raumkonzept, das ebenfalls von den Künstlerinnen Stephanie Kloss und Andrea Pichl konzipiert wurde: Fragmente einer Dachstruktur aus schwarzen Seetauen verbinden alle Räume und Positionen miteinander. Die partiell eingesetzte Farbe Cool Down Pink dient als kritischer Kommentar: das mental beruhigende Rosa, das laut psychologischen Studien Aggressionspotential ab- bauen soll, verweist auf tradierte weibliche Geschlechterrollen und -Normen, in denen widerständiges Verhalten keinen Raum einnimmt und lange mit Hysterie gleichgesetzt wurde.”

 

Ein Projekt des Kunstraum Kreuzberg/Bethanien unter der künstlerischen Leitung von Andrea Pichl und Stephanie Kloss.

17. November 2018 – 13. Januar 2019

Eröffnung / Opening

Freitag, 16. November, ab 19 Uhr Performance: Anne Retzlaff

 

Künstlerinnen
Caroline Achaintre, Yael Bartana, Caro Bittermann, Teresa Burga, Susanne Bürner, Keren Cytter, Natalie Czech, Tatjana Doll, Kerstin Drechsel, Valérie Favre, Berta Fischer, Laura Horelli, Nadira Husain, Anne-Mie van Kerckhoven, Stephanie Kloss, Folke Köbberling, Julia Lazarus, Hanne Lippard, Sarah Lüttchen, Inge Mahn, Andrea Pichl, Katrin Plavcak, Laure Prouvost, Sabine Reinfeld, Farzaneh Rosta, Katharina Sieverding, Céline Struger, Barbara Trautmann, Raphaela Vogel, Ina Weber, Ruth Wolf-Rehfeldt

 

weitere Veranstaltungen siehe Flyer!




***


“TOP GIRL” and “Eine flexible Frau/The Drifter” from writer-director Tatjana Turanskyj at 42 Mostra Sao Paolo


A018_C014_0309BA




***


Angela McRobbie & Tatjana Turanskyj in conversation @ Universität Wien * 17.11. 2017


Working Lives of Women in Neo-Liberal Times: The New Feminist Cinema of Tatjana Turanskyj in the Frame of Visual Sociology

 

on scene2

Im Rahmen des 10-jährigen Jubiläums der Visuellen Soziologie findet am 17.11.2017 ein Vortrag von Angela McRobbie und Tatjana Turanskyj statt, der Tatjana Turanskyjs Filmpraxis unter Gesichtspunkten des Feminismus und Diskursen über schöpferische Arbeit thematisiert.

The event is conceptualized in three parts: Angela McRobbie will open the event with a paper on Tatjana Turanskyj’s film trilogy and film practice in relation to feminism, cinema and creative labour debates, followed by a screening of video clips from Tatjana Turanskyj’s trilogy. Tatjana Turanskyj will then reply by commenting on her films and her approach to film making. “As a filmmaker I try to draw a precise picture of the times and society without working with the conventions of social realism. Discourse and cinematic emotion are no contradiction.” The final part will be a debate between Angela McRobbie, Tatjana Turanskyj, Eva Flicker and the audience.




***


Kinostart “Orientierungslosigkeit ist kein Verbrechen” am 17.3.107


 

“Tatjana Turanskyj gehört zu den spannendesten Regisseurinnnen der bundesrepublikanischen Wirklichkeit.”

Maike Mia Höhne, Berlinale

Plakat_Orient._Version2

 

 

“In Marita Nehers und Tatjana Turanskyjs gemeinsamem Film „Orientierungslosigkeit ist kein Verbrechen“ ist der Titel Programm: Nach und nach verlieren zwei Frauen, die Kohärenz in ihrem Weltbild. Aus der Reibung ihrer beiden Perspektiven Engagement, Arbeit und Kapitalismus entspringt ein Road Movie durch die griechische Provinz, auf der Suche nach unsichtbaren Grenzen und einer Haltung zur Gegenwart.

Das Griechenland in diesem Film ist das Schattenreich der Angelopoulos Filme der Spätachtziger, ein „unscheinbares Gelände unerlöster Geschichte“, wie Karsten Witte einst formulierte, kongenial fotografiert von Kathrin Krottenthaler. Lange Fahraufnahmen, qualmende Autos, Ziegen auf der Fahrbahn, Büffel versperren den Weg. Dort, im Norden Griechenlands stolpert eine deutsche Journalistin (Nina Kronjäger) herum, auf der Suche nach einer Story über die Flüchtlinge, die hier nach Europa fliehen. Ganz in existenzialistisches Schwarz gekleidet, klettert sie wie eine Krähe auf Bäume, läuft durch Olivenhaine, antike Grabungsstädte: In dieser Landschaft ist sie ein schwarzes Loch, das alles Leid der Landschaft, die verborgenen Tragödien anzieht. Nina Kronjäger spielt diese Frau stoisch und verletzlich zugleich. Am Ende liegt sie unter einer riesigen Griechenlandkarte begraben in ihrem Hotelzimmer. Wo ist der Orient, wie können wir uns orientieren? Die Einsamkeit der Journalistin ist das Paradigma für das unsichtbare Drama.

Unsichtbar in diesem Film sind die Flüchtlinge. Die Camps, in die sie gesteckt werden, offenbaren vom Hügel oben gesehen ihre gefängnishafte Struktur. Näher als auf Rufweite kommen wir nicht ran. Das Drama bleibt eine Schimäre. Die Schatten der Vögel, der schwarzen Katzen, die Tiere, die fotografiert werden, künden davon. In der horizontlosen Weite des Meeres halluzinieren wir die Flüchtlingsboote herbei.

Auf der Reise trifft die Journalistin eine deutsche Flüchtlings- Aktivistin, im Film eine Möglichkeit, dialogisch Position zu beziehen. Amy (Anna Schmidt), die Aktivistin, stets in ihren übergroßen Parka gehüllt, die Wollmütze tief in der Stirn, bietet ihr Paroli, stellt sie in Frage. Die beiden sind wie zwei Seiten einer Medaille, streiten sich, trennen sich, versöhnen sich, ohne ihre Positionen aufzugeben. „Ich will ganz altmodisch arbeiten für mein Geld“, sagt die Reporterin zur Aktivistin, die mit ihren Eltern in der Hinterhand keine finanziellen Sorgen hat und sich so ihrer politischen Arbeit widmen kann. Damit sei sie Teil des Systems, das sie bekämpft, wirft die Journalistin ihr vor. Die Debatte dreht sich wie das Karussell auf dem Kinderspielplatz hilflos im Kreis.

Eigentlich könnten die beiden fast eine Figur in unterschiedlicher Ausführung sein. Idealismus und Pragmatismus offenbaren beide. Ihre Reise zusammen ist nicht zwangsläufig, sondern, wie alles in diesem Film, von einem zerbrechlichen Zusammenhalt, ein loses Band, ein Adriane- Faden. Gemeinsam begegnen sie Menschen, der Film von Tatjana Turanskij und Marita Neher wird dann dokumentarisch situativ. In diesen Begegnungen erfahren wir von der Tragödie, die sich in dieser Welt abspielt.

Wie begreift man das Elend der Flüchtlinge? Indem man den Flüchtlingsfriedhof sucht, mit Hilfe eines Bauern schließlich findet, eine umzäunte Landschaft ohne ein einziges Hinweisschild. Hier sollen Flüchtlinge begraben sein? Man kann das, was man sieht, nicht einordnen, nicht begreifen. Griechenland im Regen, Himmel, Licht, die Wiege Europas, verweigert sich. Gut, dass wenigstens am Kleistpark noch ein paar nackte Adonisse posieren.”

Der Filmemacher Michael Busch, in “Sehen”, Volksbühne-am-Rosa-Luxemburg-Platz




***


EX-BLICK * TURANSKYJ * mid-career-show * 26.-29.11.16


flexible_frau_presse_02




***



DISORIENTATION ISN´T A CRIME – THE NEW FILM BY TATJANA TURANSKYJ & MARITA NEHER, 77 MIN

WP: BERLIN CRITIC´S WEEK 2016

 

Der neue Film von turanskyj&ahlrichs GbR

A NEW film production by turanskyj&ahlrichs GbR




***



 25. März 2016 – TOP GIRL – DVD OUT NOW

 

Top_Girl




***